Schufterei macht sich bezahlt

Die Thüringer Talente reisen mit sieben Medaillen von den Olympischen Jugendspielen heim. Am Wochenende fügen Jonas Jannusch Gold im Monobob und Juliane Frühwirt Silber in der Biathlon- Mixedtaffel zur hervorragenden Bilanz hinzu.

Lillehammer/Rabenäußig – Was für ein fulminanter Abschluss der 2. Olympischen Jugend-Winterspiele (YOG) in Lillehammer: Jonas Jannusch aus Rabenäußig (bei Sonneberg), der 17 Jahre alte ehemalige Rodler vom RRV Sonneberg/Schalkau, siegte auf der olympischen Bobbahn in Hunderfossen mit 0,15 Sekunden vor dem Russen Maksim Iwanow. In den vom Veranstalter gestellten und ausgelosten Monobobs war er Drittbester im ersten Durchgang und Zweitschnellster im zweiten Lauf. Erster Gratulant nach der Zieldurchfahrt war sein Vater Siegmund.

„Ich bin dankbar, dass mein Papa hier ist“, jubelte Jannusch und fügte an: „Wir haben bewiesen, dass wir gut Bob fahren und es nicht nur am Wissensvorsprung in der Technik liegt. Wir haben beide hart trainiert. Das hat sich ausgezahlt.“ Den Tag nach seinem Erfolg beschreibt der Schützling von Wolfgang Hoppe und Frank Jakob wie folgt: „Nach einem Tag wie den gestrigen sehnen sich wohl viele Sportler. Und morgens wacht man dann auf, denkt über alles nach, was passiert ist und fängt an zu begreifen, dass man Jugendolympiasieger ist. All die Schufterei und die unzähligen harten Trainingstage machen sich mit einem Schlag bezahlt.“

Als Startläuferin der deutschen Staffel hatte Skijägerin Juliane Frühwirt aus Tambach-Dietharz trotz fünf Nachladern als Vierte mit nur acht Sekunden Rückstand hinter den führenden Norwegern gewechselt. Das deutsche Quartett hielt stets Blickkontakt zu Norwegen und lag im Ziel mit 7,6 Sekunden Rückstand auf dem Silberrang.

Im Verlauf der zehntägigen Jugendspiele hatten zuvor Juliane Frühwirt im Sprint sowie die Rodler Paul-Lukas Heider aus Ilmenau und das Zella-Mehliser Doppel Hannes Orlamünder/ Paul Gubitz gemeinsam mit der Altenbergerin Jessica Tiebel Team-Gold erkämpft. In ihren Einzelkonkurrenzen gewannen die drei Rodler jeweils Silber. Der Ilmenauer Skeleton-Pilot Robin Schneider steuerte Bronze zur Bilanz der sieben Thüringer YOG-Teilnehmer in Lillehammer bei. Aus dem gesamtdeutschen Team waren von den 44 Teilnehmern über die Hälfte mit einer Medaille nach Hause gefahren, verriet Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), zum hervorragenden Abschneiden der deutschen Nachwuchsathleten bei den am Sonntag zu Ende gegangenen „U18“-Spielen. Bei der Premiere 2012 in Innsbruck hatten die deutschen Talente noch 17 Medaillen (8 Gold/7 Silber/2 Bronze) gewonnen. In Norwegen sind es inklusive der Silbermedaille im abschließenden Biathlon-Team- Wettbewerb 22-mal Edelmetall (7/7/8) geworden. „Unsere Athleten kommen mit Erfahrung, Inspiration und Motivation nach Hause, um die nächsten Schritte ihrer Karriere zu machen“, meinte Schimmelpfennig. Als eine großartige Werbung für die olympische Idee lobte IOC-Präsident Thomas Bach die zweite Wintersport-Ausgabe der Jugendspiele. „Wir haben zehn aufregende Tage und herausragende Spiele erlebt. Ich bin außerordentlich glücklich mit den Ergebnissen“, meinte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees. „Die Jugendspiele eröffnen uns die Möglichkeit, die olympischen Werte herauszustellen und siemit Leben zu erfüllen.“ uj/dpa/fri

Goldjunge aus Rabenäußig: Jonas Jannusch (Mitte) – eingerahmt vom zweitplatzierten Russen Maksim Ivanov (links) und dem Norweger Kristian Olsen (3.) – kann seine Freudentränen nicht mehr verbergen.

Freies Wort vom 22.02.2016