Dreifach-Sieg zur Doppelsitzer-Premiere

Die Konkurrenz reiste aus Tschechien, Österreich, der Slowakei, Lettland und den deutschen Landesverbänden an, doch obenauf beim Internationalen Rennsteig-Pokal der B-Jugend sind die Thüringer Rennrodel-Talente.

Oberhof – Der Thüringer Rodelnachwuchs dominiert Europa – nicht nur bei den Jungen, sondern auch im Mädchen-Bereich. Bei der Rennrodel-Doppelsitzer-Premiere der weiblichen Kufensportlerinnen rasten die Mädchen gleich zu einem Dreifach Erfolg. Auf den Beschluss der Internationalen Schlitten-Föderation (FIL), Frauen-Doppel künftig ins Wettkampfprogramm bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen aufzunehmen, reagierte der Thüringer Schlitten- und Bobsportverband (TSBV) ohne lange Wartezeit und stellte drei Doppelbesatzungen auf. Die Premiere gab es jetzt beim Internationalen Rennsteig-Pokal auf dem Oberhofer Eiskanal. Bereits eine Woche zuvor startete beim ersten und zweiten Junioren-Weltcup (JWC) mit Evita Köhne und Franziska Padberg (BSC Winterberg) ein deutsches Doppel. Gewertet wurden die Damen aber noch gemeinsam mit den Männern. Eine gemeinsame Wertung soll es aber künftig nicht mehr geben.

Mit fünf weiblichen Doppeln gab es beim Internationalen Rennsteig-Pokal nun sogar eine bessere Beteiligung als bei den Jungen, wo mit Colin Deckert/Jonas Zander (RT Suhl/ RRV Sonneberg) und Carlos Stang/ Martin Buchheim (RC Ilmenau/RRC Zella-Mehlis) nur zwei Doppelsitzer am Start waren. Mit Sarah Hörnlein/Elia Reitmeier (RC Ilmenau), Laura Skel/Lea-Michelle Dietsch (RC Ilmenau/BRC 05 Friedrichroda) und Luisa Romanenko/Pauline Patz (RSV Schmalkalden) hatte Landestrainer Fabian Wolf und Stützpunkttrainerin Marion Thees gleich drei talentierte Doppelsitzerinnen zusammengestellt, die ihre Premiere gleich mit drei Siegen krönten und die Teams aus Sachsen und Nordrhein-Westfalen auf die Plätze verwiesen. „Die Zeiten der Mädels zeigen“, so Marion Thees, „dass wir den Deutschen B-Jugendmeisterschaften 2018 in Oberhof optimistisch entgegensehen können“.

Doch genauso optimistisch mit Blick auf die Deutsche Meisterschaft zeichnet sich die Situation bei den Einsitzern ab.

Baum-starke Rückkehr

Überragender Athlet war einmal mehr Nico Baum (RT Suhl), der die gesamte Konkurrenz souverän beherrschte und sich mit fast 1,5 Sekunden Vorsprung den Sieg vor den Österreichern Florian Tanzer und Fabio Zauser sicherte. Von seinem durch eine schwere Verletzung kompletten Saisonausfall vor einem Jahr war nichts mehr zu spüren. Durch intensives Training hat der 13-Jährige schnell Anschluss zur Spitze gefunden und hat sich mit seinem Sieg schon einmal in die Favoritenrolle für die Deutsche Meisterschaft katapultiert. Den Erfolg für die Suhler Rennrodler komplettierte Colin Deckert mit Platz neun. Die Überlegenheit der TSBV-Nachwuchsrodler dokumentierte sich auch dadurch, dass insgesamt fünf Athleten unter die Top-Ten fuhren.

Bei den Mädchen holten die Thüringer mit Laura Skel (Ilmenau), Lea-Michelle Dietsch (Friedrichroda), Elisa Storch (Suhl) und Sarah Hörnlein (Ilmenau) gleich einen Vierfach-Erfolg. Bei so viel Klasse war den TSBV-Nachwuchsrodlern der Gewinn der Rennsteig-Pokal-Trophäe weder von den Österreichern noch vom Vorjahrsgewinner Sachsen streitig zu machen. Abe

Großes Comeback: Nico Baum vom Rodelteam Suhl – hier beim Start im Oberhofer Eiskanal – war der überragende Athlet beim Internationalen Rennsteig-Pokal der B-Jugend. Foto: Theo Schwabe

Freies Wort vom 22.12.2017

 

Junioren auf Erfolgskurs

Königssee – Wie schon bei den ersten beiden Junioren-Weltcups dieses Winters, die in der vorigen Woche in Oberhof über die Bühne gingen, bestimmten die Thüringer Rennrodler auch beim dritten Wettbewerb in Königssee das Niveau entscheidend mit. Bei den Junioren setzte sich erneut Max Langenhan (BRC 05 Friedrichroda) mit einen Vorsprung von fast einer halben Sekunde vor David Nößler (RSV Schmalkalden) durch. Moritz Elias Bollmann vom RRV Sonneberg-Schmalkalden, der in Oberhof noch Zweiter geworden war, landete in Königssee auf Platz sieben vor Thomas Jaensch (RRC Zella-Mehlis).

Im Feld der Juniorinnen feierte die Sächsin Jessica Tiebel vom RRC Altenberg ihren dritten Sieg im dritten Saisonrennen. Rang zwei ging an Anna Berreiter vom RC Berchtesgaden.

Das Zella-Mehliser Doppel Hannes Orlamünder/Paul Gubitz musste auf dem bayerischen Eiskanal mit dem undankbaren vierten Rang zufrieden sein, nachdem in Oberhof noch zwei zweite Plätze herausgesprungen waren. Erneut hatte das italienische Gespann Ivan Nagler/Fabian Malleier die Nase vorn. Orlamünder/Gubitz kamen trotzdem noch in den Genuss eines Sieges, denn sie gewannen gemeinsam mit Max Langenhan und Jessica Tiebel den Teamwettbewerb.

Im Weltcup der weiblichen A-Jugend bestätigte Merle Fräbel vom Rodelteam Suhl mit Platz drei ihren Erfolg von Oberhof. Scw

   

Max Langenhan                                                                                                  Moritz Bollmann

 

Freies Wort vom 20.12.2017

 

Zwei Gleichungen und fünf Unbekannte

62 Mädchen und Jungen aus den Gymnasien des Landkreises konnten sich bei der 57. Mathematikolympiade in die Siegerlisten eintragen. Von Wolfgang Swietek

Meiningen – Gespannte Aufmerksamkeit herrschte im großen Saal der Rhön-Rennsteig-Sparkasse. Ein wenig Geduld mussten die Gymnasiasten aus Meiningen, Schmalkalden und Kaltensundheim, aus Zella-Mehlis, Suhl und Oberhof noch aufbringen, ehe die Ergebnisse der 57. Mathematikolympiade bekanntgegeben wurden. Ein wenig Kultur gehört schon dazu bei einer richtigen Festveranstaltung. Und so spielte Paula Holzmann vom Henfling Gymnasium Meiningen, selbst Teilnehmerin der Olympiade, zunächst ein Stück auf der Geige. Dann noch ein Vortrag von Olaf Kretzer von der Sternwarte Suhl – der so spannend war, dass so manch einer kurzzeitig vergessen hatte, weshalb er überhaupt nach Meiningen gekommen war. Olaf Kretzer nahm die Mathe-Asse mit auf eine ungewöhnliche Reise ins Weltall, zeigte ihnen anhand eindrucksvoller Fotos, wie es in fernen Galaxien aussieht. „Sofia – Flug in die Stratosphäre“ hatte er seinen Vortrag genannt. Wobei er den aufmerksamen Zuhörern erklärte, dass die Astronomen ihren Unternehmungen nicht einfach einen Mädchennamen geben, sondern dass Sofia die Abkürzung von „Stratospheric Observatory For Infrared Astronomy“ ist. Er selbst hatte den Flug der Nasa miterleben dürfen. An die jungen Leute vor ihm gewandt, sagte Olaf Kretzer: „Ich freue mich, dass Ihr Euch so intensiv mit der Mathematik beschäftigt. Wir brauchen viele kluge Menschen, denn ein Computer kann nicht von allein alles leisten. Computer tun nur das, was wir Menschen ihnen zuvor befehlen. Und dazu müssen wir uns selbst viel Wissen erarbeiten.“ Dann endlich trat Anna Störmer, Lehrerin für Mathematik und Latein am Henfling-Gymnasium, ans Rednerpult. In der Hand hielt die Verantwortliche für die regionale Mathematikolympiade die Liste mit den Namen der Preisträger. An ihrer Seite Frank Krüger von der Rhön-Rennsteig-Sparkasse, die wie in den Jahren zuvor finanzielle Zuschüsse für die Begabtenförderung bereitstellte und auch diese feierliche Auszeichnungsveranstaltung ermöglichte. 62 Namen verlas Anna Störmer – die der Besten der 5. bis zur 12. Klasse. Knifflige Aufgaben hatten die Mädchen und Jungen in dem Wettbewerb zuvor zu lösen. Manche von ihnen hatten gar 39 der 40 möglichen Punkte erreicht. Da waren Durchschnittsgeschwindigkeiten zu berechnen oder Zinsrechnungen auszuführen – natürlich ohne den geliebten Taschenrechner. Geometrieaufgaben waren zu lösen oder Gleichungssysteme. Manche Aufgaben waren – sicher bewusst – etwas verwirrend gestellt. Doch die Mädchen und Jungen ließen sich nichtirre machen, hatten bald den Durchblick. „Ein Kreis und auf eine ganz bestimmte Art und Weise eingezeichnete Dreiecke brachten so manchen etwas zur Verzweiflung“, sagte Anna Störmer. „In-, Um- und Ankreise von Dreiecken spielten einige Teilnehmer schwindelig. Doch dann lösten sie sogar zwei Gleichungen mit fünf Unbekannten. Was selbst für die Zwölftklässler kein Kinderspiel war.“ Noch konnte Anna Störmer nicht verkünden, wer von den Ausgezeichneten die Region bei der Landesolympiade Anfang 2018 in der Landeshauptstadt vertritt. Doch die Entscheidung soll bald getroffen werden, und dann bekommt jeder rechtzeitig Bescheid, damit er sich auch dafür ordentlich vorbereiten kann.

Die siegreichen Teilnehmer der 57. Mathematikolympiade beim traditionellen Erinnerungsfoto. Fotos: Wolfgang Swietek

 57. Mathematikolympiade– Ergebnisse der Region

Klasse 6:   6. Platz: Edgar Höllering, Zella-Mehlis

Klasse 7:   2. Platz: Lea Messner, Suhl 6. Platz: Laura Hartmann, Zella-Mehlis 8. Platz: Elias Meiß und Tommy Jäger, beide Zella-Mehlis

Klasse 8:   1. Platz: Antonia Heß, Suhl 7. Platz: Felix Schnaiter, Suhl

Klasse 9:   1. Platz: Sarah Kern, Suhl 2. Platz: Tomke Ahlers, Suhl 3. Platz: Lara Scheffler, Suhl 4. Platz: Carolin Rudloff, Suhl 7. Platz: Luisa Krause, Oberhof 7. Platz: Annika Enz, Suhl

Klasse 10:  1. Platz: Benjamin Menz, Oberhof 3. Platz: Alexander Glaser, Suhl 6. Platz: Nick Hauck, Oberhof

Klasse 11:  2. Platz: Tim Bauerschmidt, Zella-M. 4. Platz: Clara Kümpel, Suhl 4. Platz: Adrian Theuerkauf, Suhl 7. Platz: Janik Eckstein, Oberhof

Freies Wort vom 16.12.2017

 

Einheimischer Nachwuchs dominiert den Rennsteig-Pokal

Oberhof – Beim sehr gut besetzten Internationalen Rennsteigpokal der B-Jugend mit knapp 80 Teilnehmern aus Österreich, Tschechien, der Slowakei, Lettland sowie vier deutschen Landesverbänden (Nordrhein-Westfalen, Bayern, Thüringen und Sachsen) haben die Rennrodel-Talente aus den Reihen des Thüringer Schlitten- und Bobsportverbandes das Niveau bestimmt.

Bei den Jungen feierte Nico Baum vom Rodelteam Suhl mit satten 1,5 Sekunden Vorsprung einen überlegenen Triumph vor den Österreichern Florian Tanzer und Fabio Zauser. Auf den Positionen vier bis sechs landeten mit Sakis Ganitis und Carlos Stang (beide RC Ilmenau) und Jonas Zander (RRV Sonneberg Schalkau) drei weitere Thüringer.

Bei den Mädchen gab es sogar einen Vierfacherfolg für den gastgebenden Landesverband. Laura Skel (Ilmenau) vor Lea Michelle Dietsch (BRC 05 Friedrichroda), Elisa Storch (Suhl) und Sarah Hörnlein (Ilmenau) – so lautete der Einlauf.

Der Teamwettbewerb war ebenfalls fest in der Hand der Hoffnungsträger aus dem Freistaat. Das Team Thüringen I mit Skel, Baum, Ganitis und Franziska Buff vom RRV Sonneberg-Schalkau erkämpfte die begehrte Rennsteig-Pokal-Trophäe, die im vorigen Jahr in den Besitz der sächsischen Rennrodler übergegangen war.

Eine Premiere im Rahmen des Rennsteigpokals feierten die Mädchen, die erstmals eine Doppelsitzer-Konkurrenz ausfuhren. Den Sieg sicherte das Ilmenauer Duo Sarah Hörnlein/Elia Reitmeier. Abe

Freies Wort vom 18.12.2017

 

Kombinierer Schlütter gelingt ein Meisterstück

Seefeld – Anton Schlütter hat am Abschlusstag der Deutschlandpokal Wettkämpfe in Seefeld die Männer-Konkurrenz in der Nordischen Kombination gewonnen. Der 20-Jährige vom SC Motor Zella-Mehlis, der im ersten Wettkampf am Samstag als Siebter ins Ziel gekommen war und dabei vor allem auf der Schanze überzeugte, beendete das Springen als Zweiter und war Sechstschnellster auf der zehn Kilometer langen Strecke. Dies bescherte ihm in der Summe den ersten Platz.

Tim Czossek vom WSV Oberhof 05 wurde am Sonntag Tages-Siebter, nachdem er am Samstag auf Rang 12 gelandet war. Michael Dünkel (SWV Goldlauter-Heidersbach) kam am Samstag auf den 20. Platz und ging am zweiten Wettkampftag nicht an den Start.

In der Altersklasse 16 belegte der Schmiedefelder Niklas Pfeuffer am Sonntag Platz drei, sein Vereinskamerad Adrian Gllareva war in der Altersklasse 17 als Sechster bester Thüringer. Beim Wettbewerb am Samstag waren beide Vierter geworden.

Thüringer Doppelsiege

Bei der vom WSV Schmiedefeld in Österreich ausgerichteten Veranstaltung kämpften auch die Skispringer um Punkte für die Deutschlandcup-Wertung. Das Klassement der Frauen hatte die Lauschaerin Luisa Görlich fest im Griff. Sie triumphierte an beiden Wettkampftagen.

Luca Geyer gelang in der männlichen Altersklasse 16 ebenfalls ein souveräner Doppelerfolg. Görlichs weitester Sprung auf 104,5 Meter bedeutete am Sonntag Tagesbestweite, Geyer segelte sogar auf 105,5 Meter.

Paul Kinder vom WSV Oberhof 05 kam am gleichen Tag unter die besten Zehn und wurde in der Altersklasse 16 Siebter.

Weiter geht es für die Nachwuchs-Kombinierer der Altersklasse 14/15 vor der kurzen Weihnachtspause mit dem ersten Deutschen Schülercup dieses Winters in Rastbüchl. Die Jugendlichen und Junioren reisen am dritten Adventswochenende erneut nach Seefeld, wo sie im Rahmen eines Alpencups auf internationale Konkurrenz treffen. uwj/mab

Freies Wort vom 12.12.2017